Am Dienstag waren wir mit unserem Get Started Energy Network auf der Fachmesse E-world energy & water in Essen zu Gast. Drei Stunden lang drehte sich alles um die Innovatoren der Energieversorgung: Start-ups mit innovativen digitalen Lösungen und etablierte Unternehmen, die an Kooperationen interessiert sind, um die Herausforderungen der digitalen Energiewende zu stemmen.
In drei Blöcken zu den Themen „Die neuen Geschäftsmodelle für die Energiewende“, „Von Effizienz zu Flexibilität“ und „Vom Versorger zum Vorreiter“ ging es um die Herausforderungen der Energiewende. Zunächst pitchten sowohl Start-ups als auch etablierte Unternehmen vor den Augen des Publikums im rappelvollen Innovation Forum. Anschließend diskutierten die Teilnehmer angeregt zu den drei Themen.
Di
e neuen Geschäftsmodelle für die Energiewende
Im ersten Themenblock sprachen die Panelteilnehmer unter anderem darüber, wie sich neue Geschäftsmodelle mit der traditionellen Energiebranche vereinen lassen. Ein Thema war hierbei der Strommarkt.
Ein Großteil der Deutschen beobachtet den Wettbewerb zwischen den Stromanbietern. Einer aktuellen Bitkom-Umfrage zufolge haben sich Drei Viertel der Internet-Nutzer schon einmal online über Strompreise informiert. Beim Informieren hört es dann aber in vielen Fällen auch auf: Gut ein Drittel der Deutschen bezieht noch immer Strom im Grundversorgungstarif und 55 Prozent der Bundesbürger haben noch nie ihren Stromanbieter gewechselt.
Wie man solche Stromkunden aktiviert und informiert werden könne, diskutieren Steffen Funck (Statkraft Ventures), Christian Chudoba (Lumenaza), Christopher Neumann (Prosumergy), Frank Pawlitschek (ubitricity) und Benjamin Schott (sonnen GmbH).
Weitere Themen waren außerdem Technologien und Ideen, die die Energiebranche im Jahr 2016 besonders geprägt haben und die Herausforderungen für Start-ups, es in diesem hochregulierten Umfeld von der Idee bis zur Marktentwicklung zu schaffen.
Übersicht der Panelteilnehmer
- Statkraft Ventures ist ein Tochterunternehmen der Statkraft Gruppe (Europas größter Erzeuger erneuerbarer Energien) und unterstützt Entrepreneure, die mit ihren innovativen Geschäftsmodellen den Wandel im Energiesektor vorantreiben möchten.
- Lumenaza bietet eine hocheffiziente Software, die regionale Strommärkte schafft und steuert.
- Prosumergy liefert Mietern in Mehrparteienhäusern Solarstrom vom eigenen Dach.
- ubitricity hat eine hocheffiziente Lösung entwickelt, um den Zugang von Elektroautos zum Stromnetz mit Abrechnung und das intelligente Laden von Ökostrom überall bezahlbar zu machen.
- sonnen GmbH entwickelt Batteriespeichersystem, mit dem jeder Hausbesitzer überschüssigen Solarstrom speichern und dann wieder abzurufen kann, wenn er benötigt wird. In der firmeneigenen Community sind Sonnen-Kunden, die Strom selbst produzieren, miteinander verbunden.
Von Effizienz zu Flexibilität
Wenn über die Energiewende diskutiert wird, fällt schnell das Stichwort Flexibilität. Dabei ist nicht nur die Erzeugung, sondern auch der Verbrauch gemeint. Flexible Stromtarife und Geräte, die sich dann einschalten, wenn der Strom gerade günstig ist, werden den Strommarkt zukünftig umkrempeln. Grund genug, das Thema genauer zu beleuchten. Auf dem zweiten Panel diskutierten Thomas Koller (enersis suisse), Svetlina Ilieva (Trimet), Jens Struckmeier (Cloud & Heat) und Yvonne Mertens (Athion) über Fragen rund um die Flexibilisierung der Energieversorgung.
Übersicht der Panelteilnehmer
- enersis suisse arbeitet an einer umfangreichen Big Data Lösung für die Energiewende und hat die Software grids entwickelt, mit der Energieversorger, Städte und Gemeinden, Unternehmen und Bürger gezielt Informationen aus ihren Energiedaten ziehen können.
- Trimet produziert und vertreibt moderne Leichtmetallprodukte aus Aluminium, einer der größten Stromverbraucher in Deutschland (1% des gesamten Stroms).
- Cloud & Heat: Das Dresdner Umwelt-Start-up nutzt heiß laufende Server, um Häuser mit Wärme zu versorgen.
- Athion erhöht die Wirtschaftlichkeit der Energieversorgung von Unternehmen durch Digitalisierung des Energiemanagements.
Vom Versorger zum Vorreiter
Mal angenommen, jeder schafft sich plötzlich Solaranlagen, Energiespeicher und Elektromobile an– was passiert dann mit dem Netz? Und wie steht es um die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge – kommt jetzt Bewegung in die Sache? Erneuerbare Energien waren das Top-Thema in der dritten Gesprächsrunde bei, Get Started Energy Network.
Wie etablierte Unternehmen die Energiewende angehen wollen, stellten zunächst Carsten Hoffmann vom kommunalen Energiedienstleister GGEW und Robert Freudenberg vom Umweltdienstleister Veolia vor. Dabei wurde deutlich, dass beide Unternehmen auf strategische Partnerschaften mit Start-ups setzen und an innovativen Geschäftsmodellen und Lösungen interessiert sind, die den eigenen Kunden einen Mehrwert bringen.
Die passenden Start-ups für ihr Vorhaben haben GGEW und Veolia bei unserem Energy Network mit Sicherheit kennengelernt: Mit Sebastian Jagsch (eluminocity), Marco Borghesi (OEEX), Ben Gati (preisenergie) und Andreas Ulbig (adaptricity) saßen schon vier Vertreter spannender Start-ups mit auf dem Panel und stellten ihre Geschäftsmodelle vor. Und auch der anschließende Networking-Teil bei Bier und Currywurst lud zum weiteren Netzwerken ein.
Übersicht der Panelteilnehmer
- eluminocity verwandelt Straßenleuchten in Smart City Systeme.
- GGEW Kommunaler Energiedienstleister auf der Suche nach innovativen Geschäftsideen und Produkten.
- Veolia bietet Kommunen und Industrie innovative und nachhaltige Lösungen rund um Wasser, Entsorgung und Energie und mit U-START ein Cleantech Accelerator Programm
- OEEX bietet eine IoT-basierte Softwareplattform um Energieproduzenten und -konsumenten zu vernetzen.
- preisenergie bietet ein intelligentes Preismanagement für Energieversorger.
- adaptricity ist ein Spin-off der ETH Zürich und möchte das Stromnetz intelligenter machen, indem es Simulations- und Optimierungssoftware für Verteilnetzbetreiber entwickelt.
Auch bei der vierten Auflage des Get Started Energy Network wurde deutlich: Es gibt jede Menge gute Ideen rund um die Energiewende. Die (regulatorischen) Hürden sind für neue Player am Markt jedoch oft so groß, sodass es lange dauert, bis innovative Produkte und Dienstleistungen die Marktreife erreichen. Die Kooperation von Start-ups und etablierten Unternehmen ist eine Möglichkeit, solche Hürden abzubauen. Deshalb freuen wir uns schon darauf, euch auch beim nächsten Network Treffen wieder mit allen wichtigen Akteuren der Branche zu vernetzen.
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