Wie können digitale Innovationen einen besseren Zugang in das deutsche Gesundheitssystem finden? Um diese Frage drehte sich das achte Get Started Health Network – Breakfast Version, das am 25. April im Basecamp Berlin stattfand. Mit spannenden Gästen wie Tino Sorge, MdB und Mitglied im Gesundheitsausschuss und Maria Klein-Schmeink, MdB und Sprecherin für Gesundheitspolitik sowie den Gründern Jörg Land von Sonormed und Diana Heinrichs von Lindera wurde über Möglichkeiten für einen vereinfachten Zugang für Gesundheitsinnovationen in die Regelversorgung diskutiert.
Innovative Ideen in einem konservativen System
Maria Klein-Schmeink eröffnete die Diskussionsrunde und betonte zu Beginn, dass der hohe Sicherheitsstandart in der deutschen Gesundheitsversorgung zu einer komplizierten Organisationsstruktur geführt habe, die der Grund dafür sei, dass es neue digitale Lösungen oft schwer haben, in dieses recht konservative System reinzukommen. Sie schlägt deshalb ein Innovationsbudget für Kassen im Bereich Digital Health vor, das aber dennoch die Sicherheit der digitalen Lösungen gewährleisten müsse.
Auch Tino Sorge sprach darüber, dass es zwischen dem hochregulierten ersten Gesundheitsmarkt und neuen Digital Health Anwendungen im Gesundheitsbereich eine Schere gibt, die es zu schließen gelte. Denn das Interesse daran, die Möglichkeiten der Digitalisierung vor allem auch im Gesundheitsmarkt zu nutzen, sei von politischer Seite gegeben.
Gründerin Diana Heinrichs von Lindera kritisierte, dass sie oft von der Politik höre, dass etwas passieren müsse und sich trotzdem nicht viel ändere. Ihre Idee ist es, einen Schritt-für-Schritt-Plan zu erstellen, der es Startups effektiv ermöglichen soll, in das gesetzliche Krankenversicherungssystem zu gelangen. Ein Weg, um die Hürden auf dem Weg in die Regelversorgung abzubauen, könnten zum Beispiel Selektivverträge der Krankenkassen sein. Gründer Jörg Land von Sonormed sieht dies jedoch kritisch, die Schwierigkeit liege darin, dass Krankenkassen nicht genug Ressourcen für solche Verträge aufbringen könnten.
Viele Handlungsfelder mit verschiedenen Anforderungen
Gegen Ende der Diskussion äußerte sich Maria Klein-Schmeink dazu, dass im Gesetz eine eHealth-Strategie bisher versäumt wurde und ein neuer Rahmen für die Regelversorgung vorgegeben werden müsse. Jedoch könne die Politik das nur zu einem gewissen Grad regeln, da die Selbstverwaltung im Gesundheitssystem vor allem auf den gemeinsamen Willen von Kassen, Ärzten, und Kliniken angewiesen ist. Generell ist eine Vernetzung zwischen den Akteuren des Gesundheitssystems, Politkern und Gründern wichtig, um im Gespräch zu bleiben und auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten.
Nach der spannenden Podiumsdiskussion wurden noch einige Fragen aus dem Publikum beantwortet. Danach gab es bei einem Frühstücksbuffet und Kaffee noch genügend Zeit, persönliche Fragen zu klären und die Diskussionsteilnehmer kennenzulernen sowie sich untereinander zu vernetzen. Wenn auch ihr im Bereich Health gegründet habt und bei unserem nächsten Get Started Health Network dabei sein möchtet, schreibt gerne eine Nachricht an Patrick.
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