Wenn es um die Stromversorgung geht, ist ein bekannter Anbieter den meisten Deutschen nach wie wichtig. Doch das könnte sich in Zukunft ändern, wenn neue Wettbewerber aus der Digitalbranche den etablierten Unternehmen Konkurrenz machen. Einer Bitkom-Umfrage zufolge stimmen rund drei Viertel (72 Prozent) der Aussage zu, dass es ihnen wichtig sei, den Strom von einem bekannten Anbieter zu beziehen. Gleichzeitig sagen 47 Prozent der 18- bis 29 Jährigen, dass sie sich auch vorstellen können, Strom von einem Internet-Unternehmen zu beziehen. Unter den 30- bis 49-Jährigen und bei den 50- bis 64-Jährigen liegt der Anteil bei 37 Prozent. Deutlich geringer fällt die Bereitschaft nur bei den Älteren ab 65 Jahre aus, hier sind es 16 Prozent, die sich Internet-Unternehmen als ihren Stromanbieter vorstellen können.
Um die Energiewende voranzutreiben, müssen die Stromnetze digitalisiert werden. So entstehen ganz neue Angebote aus dem Strommarkt, die individuell auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind. Dazu zählen flexible Stromtarife genauso wie intelligente Stromzähler und smarte Elektrogeräte, die sich von selbst ein- und ausschalten, um die Kosten zu senken. Start-ups sind ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung. Mit innovativen Ideen und neuen Technologien krempeln sie den Energiemarkt um und entwickeln so ganz neue Energielösungen.
Eine Plattform für Grünstrom und Energie sparen per App
Auf Grünstrom setzt zum Beispiel Get Started Mitglied OEEX. OEEX- kurz für Open Energy Exchange – arbeitet an einer Plattform, die alle Beteiligten des Strommarkts verbindet. Dazu zählen sowohl Energieversoger, als auch Privatpersonen mit Solaranlage auf dem Dach und natürlich auch Stromkunden. So soll ein Peer-to-Peer Marktplatz entstehen, auf dem Strom aus erneuerbaren Energien direkt gehandelt werden kann.
Energie spielerisch sparen – das ist die Idee unseres Mitglieds Enffi. Seit 2015 arbeitet das Start-up daher an seiner enffi App. Enffi-Nutzer haben auf ihrem Smartphone so immer den Überblick über den eigenen Energieverbrauch und können Freunde und Familie zum „Energiebattle“ herausfordern. Wie groß das Sparpotenzial in den eigenen vier Wänden ist, berechnet ein Algorithmus. Zusätzlich liefert die App individuelle Tipps zum Energiesparen.
OEEX und enffi – zwei Beispiele dafür, was sich aktuell auf dem Strommarkt tut. Und die Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen. Im Gegenteil: Wenn Start-ups gerade im Bezug auf die vielen regulatorischen Hürden mehr Unterstützung erfahren würden, gäbe es sicher schon viel, viel mehr innovative Ideen für die Energiewende.
Get Started Energy Network auf der E-World
Vom 7. bis 9. Februar findet die E-World in Essen statt. Auch hier dreht sich alles um die Zukunft der Energieversorgung. Am 7. Februar findet auf der E-World unser Get Started Energy Network statt, bei dem wir Start-ups und alle wichtigen Akteure der Branche zusammenbringen wollen. In drei Themenblöcken – „Die neuen Geschäftsmodelle für die Energiewende“, „Von Effizienz zu Flexibilität“ und „Vom Versorger zum Vorreiter“ – stellen etablierte Unternehmen zunächst ihre Herausforderungen durch die Energiewende vor. Anschließend pitchen Start-ups ihre Ideen und Lösungen. Alle Details dazu findet ihr unter: https://getstarted.de/get-started-energy-network-meets-e-world/.
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